Die bodenlosen Formen, die auf einen gekippten, mit Sand ausgestreuten Tisch gelegt wurden, um das Festhaften des Tons am Holz zu vermeiden, wurden dann mit der Mischung gefüllt, mit den Händen modelliert und ausgefeilt. Jedes Stück, durch einen starken Schlag aus der Form gezogen, wurde dann in der Sonne, auf der ara, einige Tage lang zum Trocknen gelassen. Diese Arbeitsphase fand im Sommer bei schönem Wetter statt. Falls es aber zu regnen begann, musste man schnell alle Stücke ins Trockene bringen; das waren stressige Tage: ein Platzregen hätte die Arbeit einer langen Zeit zerstört und damit auch den Verdienst des ganzen Jahres.
Nach dem ersten Trocknen musste man brennen. Holz wurde in die bocche hineingezwängt und das angezündete Feuer musste eine Woche lang ständig geschürt werden: vom Montag bis Samstag, Sonntag war Feiertag.
Die Zündung des Feuers war eine große Emotion, in der sich die Arbeit eines ganzen Jahres zusammenfasste: wäre das Brennen schlecht gelungen, würden die Stücke biscotti (d.h. zu lang gebrannt und miteinander zusammengeklebt und deswegen unbenutzbar).
Der Pfarrer war deshalb immer da, um diesen Moment zu segnen; ein Kind mit einer in der Wallfahrtskirche Madonna della Corona gesegneten Kerze zündete das Feuer an.
Wenn das Feuer angezündet war, musste es ständig kontrolliert und geschürt werden, damit die Wärme immer gleich war.
Am Ende des Brennens, nach der Kühlung, wurden die Stücke herausgenommen und ordentlich unter die große Vorhalle gelegt, der Besitzer der Ziegelbrennerei legte sie dann auf seinen Wagen und verkaufte sie in der Gegend von Caprino und im Valdadige.
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Die Ziegelbrennereien in Porcino blieben bis in den 20.-30. Jahren in Betrieb, mit einigen Ausnahmen; viele Leute erinnern sich an ein letzes Brennen in unserer Ziegelbrennerei im Jahr 1947. Aber dieser handwerklicher Herstellungsprozess sollte wegen der Entstehung der Ziegelindustrie verfallen.
Auf den Dächern vieler Häuser bleiben trotzdem nach vielen Jahren jene handgemachten copi, die noch heute ihrer höchsten Qualität wegen, geschätzt sind.